Schlosskapelle

Die Kapelle, die heute auf dem Vorplatz von Schloss Herten steht, hat eine bewegte Geschichte, zunächst als Burgkapelle zu Grimberg und später als Schlosskapelle in Herten. Die Grimberger Kapelle auf der Vorburg hatte Ritter Wennemar im Jahr 1328 erbaut und ausgestattet. Sie war eine Eigenkirche (Privatkirche) des Burgherrn, wie es damals üblich war. Die Geistlichen wurden von dem Besitzer mit Zustimmung der kirchlichen Obrigkeit berufen. Sie wohnten zunächst auf der Burg und wurden dort versorgt. Später bekamen sie eine Bauernstätte in der Nähe als Pfarrhaus mit Garten, Äckern und Weiden.

Das Innere der Kapelle wurde zur Zeit des Besitzers Heinrich Knipping um 1570 im Renaissancestil erneuert und für den evangelischen Gottesdienst eingerichtet. Etwa 200 Jahre später, im Jahr 1738, ließen die Grafen von Nesselrode-Reichenstein für die evangelische Gemeinde in dem „Bleck“, einem freien Platz an der Emscher, eine größere Kirche bauen, die heutige Bleckkirche (in der Nähe des Gelsenkirchener Zoos).

Die Burgkapelle selbst wurde nach Plänen des Baumeisters Johann Conrad Schlaun seit 1729 erneuert und mit einem Portal im Barockstil versehen, das die Jahreszahl 1747 trägt, wahrscheinlich das Jahr der Vollendung der Renovierung. Das Chorgestühl, das Altar- und Tabernakelhäuschen der Kapelle wurden in der Werkstatt des berühmten Schreinermeisters Schild in Münster hergestellt.

Das Mauerwerk der dreischiffigen Kapelle ist aus älterer Zeit. Schlaun ließ es weitgehend unverändert. Im Jahr 1908 wurde die Kapelle auf Kosten der Grafen von Nesselrode-Reichenstein abgetragen und nach Herten gebracht. Auf dem Vorplatz des Schlosses ist sie unter Verwendung von Backsteinen aus der Grimberger Ziegelei, die sich östlich von der Bleckkirche befand, sorgsam wieder aufgebaut und für die Nachwelt erhalten worden. Die Einrichtung in der Kapelle stammt ebenfalls aus der alten Burgkapelle von Grimberg: der Altar, die Kommunion- und Kniebänke, die Patronatssitze und das Gehäuse der Orgel. Da das alte Altarbild in die Bleckkirche kam, wurde von dem Künstler Anton Kappers ein neues Altarbild geschaffen. (Quelle: Wolfgang Viehweger)

Die Kapelle kann für Ihre Trauung, Taufe etc. angemietet werden. Gerne geben wir Ihnen weitere Informationen.

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